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Dienstag, 5. Februar 2013

Wer sollte die Hauptschuld am 1.Weltkrieg tragen??

Nach einem Krieg sucht man unter den Beteiligten die Schuld, um in einem Friedensvertrag die Strafen und Grenzverteilungen festzulegen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Deutschland und der K u. K Monarchie (Österreich - Ungarn) im Versailler Vertrag die Schuld am Ausbruch des 1. WKs gegeben, was zur Folge hatte, dass Deutschland Reparationen (Entschädigungen) an die Entente-Mächte (England und Frankreich) zu zahlen hatte. Die K u. K Monarchie wurde nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker aufgelöst und zerfiel in mehrere Staaten, die unabhängig wurden und somit weitreichend Positives aus dem 1.WK mitnehmen konnten. Die Siegermächte machten Friedrich Wilhelm II (geb.: 27. Jan. 1859 in Berlin, gest.: 4. Juni 1941 in den Niederlanden)

Wilhelm II

verantwortlich für einen brutalen Stellungskrieg, den es in dieser Art zuvor noch nie gegeben hatte, weshalb der 1. WK auch als die "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts beschrieben wird. Ich habe noch einmal nachgedacht und mich informiert und bin zu folgendem Fazit gekommen:

Natürlich, Wilhelm II war der letzte deutsche Kaiser und der Begründer des Militarismus (Bedeutung: Die Gesellschaft ist geprägt von militärischem Denken, das Militär nimmt im Alltag jedes Menschen einen hohen Stellenwert ein.), was dazu führte, dass viele Jugendliche und Erwachsene zur Armee gingen, um dort Karriere zu machen.
Natürlich, die Armee eines Landes ist dafür da, die Bürger und das Land  zu schützen. Somit ist die Ausbildung eines Soldaten ein Training für den Krieg. Nach der haushohen Überlegenheit der Preußen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871 (führte zu der Gründung des deutschen Kaiserreichs), war die Einstellung der deutschen Bevölkerung zum Krieg positiv, weshalb um 1914 eine Art von Kriegsehnsucht herrschte. Wilhelm II bekräftigte diese Sehnsucht, indem er sagte, dass er vielleicht einen Krieg führen werde (vielleicht in ein paar Jahren), weil er wusste, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich immer noch sehr schlecht waren. Die Preußen zeichneten sich vor allem durch ihre Disziplin und ihren Fortschritt der Kriegsführung aus. Deswegen hatten Viele der deutschen Bevölkerung die Illusion, einen erneuten Krieg gegen Frankreich sehr leicht gewinnen zu können, ohne zu überdenken, dass Frankreich die äußerst Ernst zu nehmenden Verbündeten England und USA hatte, die seit der Industriellen Revolution ein rasantes Wirtschaftswachstum zu verzeichneten und viel Geld in das Militär investieren konnten.
Am 28 Juni 1914 geschah, was viele Historiker als den Auslöser des 1. WKs bezeichnen:
Das Attentat von Sarajevo (damals Serbien, heute Bosnien) am österreichischen Thronfolger Prinz Ferdinand, welches die Kriegserklärung Österreichs an Serbien hervorufte. Da Serbien mit Russland verbündet war, erklärte Russland Österreich den Krieg. Deutschland hatte zuvor Österreich einen Blankoscheck (ein Versprechen, dem, an den er ausgehändigt wurde, Treue zu schwören) gegeben, d.h., dass Deutschland mit Österreich gegen Russland in den Krieg ziehen sollte. Um einen Zwei-Fronten-Krieg zu vermeiden, erklärte Deutschland Frankreich den Krieg und zog somit rechtzeitig Paris entgegen, da Deutschland fürchtete, dass Frankreich glaubte, der richtige Zeitpunkt sei gekommen, um Deutschland anzugreifen, weil Deutschland auf Russland konzentriert sei.
Zum Schluss ist noch zu sagen, dass Wilhem II die Kontrolle über das Militär an die obersten Generäle verlor, weil sie radikalere Maßnahmen (Unterwerfung Frankreichs) bevorzugten. Im Gegensatz dazu, wollte Wilhelm II Ruhe bewahren und defensiv agieren.
Mein Fazit:
Wilhelm II ist nicht die ganze Schuld zuzuschreiben. Denn meiner Meinung nach war der Blankoscheck zu schnell und zu einem ungünstigem Zeitpunkt ausgegeben worden. Aber rein rechtlich gesehen ist festzuhalten, dass das Staats- und Regierungsoberhaupt für einen begonnenen Krieg seines Landes verantwortlich ist.

Falls jemand noch Fragen hat oder mich auf einen Fehler hinweisen möchte, würde ich mich über einen Kommentar freuen.